Von Hamburg auf dem Rennrade nordwärts

Lars B. hatte bereits seit längerer Zeit geplant, am gestrigen Freitag (25. April) von Hamburg nach Esbjerg zu fahren, um dort anschließend mit der Familie einen einwöchigen Urlaub zu verbringen. Recht spontan entschloss ich mich, ihn zu begleiten und zumindest bis zur dänischen Grenze mitzukommen.

Um 5.30 fuhren wir in Altona los und froren die ersten Stunden doch ziemlich, da es sehr diesig war und die Sonne bis um 9.00 Uhr keinerlei Wärme verbreiten wollte. Wir kamen dennoch gut voran, auch wenn der einsetzende Berufsverkehr im Kreis Pinneberg recht anstrengend war. Über Elmshorn fuhren wir an Itzehoe vorbei und in Heiligenstedten kam erstmals ein Hauch von Urlaubsgefühl auf. Schließlich war Heiligenstedten „Schönes Dorf“ 1984, 1994 und 2004. Eine ganz vage Vermutung habe ich, welches Dorf diese schmückende Auszeichnung in diesem Jahr erlangen wird …

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Heiligenstedten

Die Straßen waren jetzt deutlich leerer und wir steuerten Wacken an, wieso weiß ich aber auch nicht so genau.

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Leichtes Aluminium im Heavy Metal Village

Bei Hohenhörn überquerten wir den Nord-Ostsee-Kanal und machten an einem Supermarkt in Albersdorf die erste Rast. Es war jetzt gegen 9.00 Uhr, wir hatten bereits 100 Kilometer hinter uns gebracht und die Sonnenstrahlen fingen endlich an zu wärmen.

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Kanalfähre Hohenhörn

Weiter nordwärts ging es Richtung Friedrichstadt, wo wir am Marktplatz ebenfalls eine kurze Pause einlegten. Nach 150 Kilometern bekam ich dann aber ziemlich schwere Beine, wir hatten zwar Ostwind, mussten aber immer wieder einmal in den Gegenwind hineinfahren. Wir durchquerten Husum und hinter Bredstedt meinte ich zu Lars, er solle besser ohne mich weiterfahren, um nicht zu viel Zeit zu verlieren, schließlich hatte er noch rund 150 Kilometer vor sich. Ich machte erst einmal ein kurzes Nickerchen auf dem vermutlich größten Löwenzahnfeld nördlich von Bologna.

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Löwenzahn-Overkill bei Bredstedt

Danach fuhr ich dann alleine, vergleichsweise „sutje“ weiter und genoss die schöne Landschaft in der deutsch-dänischen Grenzregion hinter Niebüll.

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Kurz vor der dänischen Grenze

Über Klanxbüll ging es zur Grenze und dann nach Højer, das ich vor einigen Jahren auf einer Dänemark-Tour durchquert hatte. Es war ein tolles Gefühl, am frühen morgen in Hamburg gestartet zu sein und jetzt, am späten Nachmittag in Dänemark zu sein. Kurz überlegte ich noch weiter nördlich zu fahren und mir dann irgendwo eine Unterkunft zu suchen. Ich entschloss mich aber zur Rückkehr nach Hamburg und fuhr zum Grenzübergang Rudbøl, um dann in Niebüll die Bahn nach Hamburg zu nehmen.

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Grenzübergang Rudbøl

Während der Rückfahrt konnte ich dann die Eindrücke noch einmal Revue passieren lassen. Mir hat die sportliche Tour zusammen mit Lars, der gegen 19.00 in Esbjerg eintraf, und später alleine sehr viel Spaß gemacht. Gerade die Mischung aus Sport und Reisen gefällt mir ausgesprochen gut und auf dem Rennrad vergrößert sich die Reichweite noch einmal spürbar. Und Radfahren in Dänemark ist einfach ein Genuss, finde ich, auch wenn ich dies gestern nur in einem kleinen Teil Dänemarks erleben durfte.

Hamburg, 26. April 2014 / Lars A.