BREVET DER AUDAX RADONNEURS ALLEMAGNE

200 km - Brevet der Audax Radonneurs Allemagne (ARA), Hamburg-Rothenburgsort, 15. März 2014

Am Samstag, den 15. März dieses Jahres, begann in Hamburg die Brevet-Saison („Brevet“ = französisch „Prüfung“, Diplom“). Das Jahr 2014 steht schon ein wenig unter dem Vorzeichen des abermals im kommenden Jahres ausgetragenen Superbrevets „Paris-Brest-Paris“, da die Voranmeldung im kommenden Jahr nach dem längsten in 2014 gefahrenen Brevet zeitlich gestaffelt sein wird.

Rund 70 Fahrerinnen und Fahrer folgten der Einladung der Organisatoren Claus Czycholl und Hanno Striedeck und begaben sich trotz der angekündigten böigen Nordostwinde auf die Strecke in Richtung Ostsee. Darunter befanden sich auch drei ABCer – Sebastian, Lars und meine Wenigkeit. Von Rothenburgsort ging es über Mittlerer Teichweg raus aus der Stadt, über Stemwarde und Lütjensee fuhren wir nach Ostholstein. In Schönberg, Ahrensbök und Timmendorfer Strand liefen wir jeweils Kontrollstellen an und ließen unsere knallgelben Karten abstempeln, die nach der Veranstaltung nach Paris geschickt werden, um dort geprüft und anerkannt zu werden   („homologisiert“) und im Herbst wieder in unseren Briefkästen landen.

War das „Feld“ anfangs noch recht groß, zog sich dies im Laufe der Zeit immer mehr auseinander und kleinere Gruppen fanden sich. Brevets haben dabei aber keinen Renncharakter, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer fahren vielmehr „gegen“ sich und wollen die vorgegebene Strecke, die im Vorfeld von den Veranstaltern festgelegt wird, in dem zulässigen Zeitfenster bewältigen – bei 200 Kilometern liegt das Zeitlimit bei 13 ½ Stunden. 

Bei mir lief es eigentlich ganz gut. Die Sonne kam immer wieder einmal zum Vorschein, der Wind, das himmlische Kind, hatte jedoch alles andere als einen Ruhetag eingelegt; im Gegenteil, es wehte und stürmte bei Windstärken von 5 und teilweise wohl noch etwas mehr sehr heftig. Vor allem die seitlichen Winde und Böen machten das Fahren zum Balancierakt und zur Konzentrationssache. Unterwegs fand ich eine gut funktionierende Vierergruppe, mit der ich dann bis zum Ziel in Hamburg zusammen fahren sollte. 

Ein kurzer Blick in Timmendorfer Strand auf den weißen Sand und die blaue See musste genügen, dann ging es auch schon wieder zurück. In Reinfeld und Trittau stoppten wir wieder kurz an den  Kontrollstellen (Tankstellen) und fuhren dann mit mächtigem Gegenwind wieder nach Hamburg-Rothenburgsort. Unterwegs hatte ich bei Kilometer 150 eine kleine Schwächephase, „meine“ Gruppe merkte, dass ich abfiel, nahm den Druck von den Pedalen und ließ mich wieder heranfahren. Der Gegenwind und die Hügel Ostholsteins blieben so früh in der Saison dann doch nicht ganz ohne Wirkung. Dennoch machte sehr viel Spaß und Freude auf den zumeist ruhigen Straßen der Strecke zu fahren und erstmals im Jahr wieder eine längere Zeit im Sattel zu sitzen.

Im Ziel wartete dann Tomatensuppe auf uns. Eine tolle Überraschung waren die ausgelegten Poster für „Paris-Brest-Paris“ 2015, das das alle vier Jahre wiederkehrende Ziel und mit über 1200 Kilometer eine besonders große Prüfung vieler Brevet-Fahrer und Randonneure ist.

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Vielen Dank an die Organisation der ARA Hamburg für die schöne Strecke und das gemeinsame Erlebnis. Wir kommen gerne wieder. Danke auch für die die Verpflegung und die PBP-Poster! Letzteres werde ich mir aufhängen, um immer wieder einmal darauf zu blicken und mir meine Gedanken zu machen …

Hamburg, 6. April 2014 / Lars